Verkehr: Fahrrad: Fahrrad-Anhänger

Dieser Artikel ist eine erste Rohfassung, soll noch ergänzt werden.

Vorbetrachtung

Große und/oder schwere Gegenstände passen nicht auf oder an ein Fahrrad. Ein Fahrrad kann sehr leicht zur Seite umkippen, ein 2-rädriger Anhänger klassischer Bauart nicht.

Das Fahrrad muß den Anhänger

  1. lenken
  2. stützen, mindestens einen Teil der Deichsel tragen
  3. ziehen (zu Ausnahmen später)
  4. bremsen, wenn der Anhänger keine eigene Bremse hat, ansonsten mindestens die Bremse des Anhängers steuern.

Wenn der Fahrradfahrer mit einem Anhänger sicher und nutzbringend unterwegs sein will, müssen diese Dinge bei der Konstruktion und beim Bau bedacht worden sein. Deshalb stehen hier diese Selbstverständlichkeiten.

Bremse

Bis 2020-07-29 habe ich in der Praxis und im Internet nock keine üblichen Fahrradanhänger mit Betriebsbremse gesehen.

Hat der Anhänger keine Bremse, muß das Fahrrad den Anhänger bremsen. Kritisch sind hier die reine Bremskraft, die die Reifen des Fahrrades gegenüber dem Untergrund realisieren müssen, die auch die Bremsen des Fahrrades realisieren müssen, und die Kippneigung des Fahrrades, wenn der Anhä,nger auch nur ein wenig von der Seite schiebt.

Zu bedenken ist, ob der Anhänger das Fahrrad beim Bremsen nach oben oder nach unten oder in vertikaler Richtung gar nicht belastet.

Bei den Kraftfahrzeugen hat sich bewährt: Ein Anhänger ohne eigene Bremse darf maximal 1/2 der Masse des Zugfahrzeugs haben. Das sollte der Mensch vorsichtigerweise auch für Fahrrad und Anhänger annehmen.

Ich halte eine Auflaufbremse bei Anhängern schwerer als 40 kg für sehr sinnvoll. Diese Technik ist massenweise bei PKW-Anhängern im Einsatz.

1 Rad

Fahrradanhänger mit nur 1 Rad sind mit einer Achse an das Fahrrad gekuppelt, die ihn nur gemeinsam mit dem Fahrrad zur Seite kippen läßt. Diese Achse ist auch im Wesentlichen für das Knicken des Gespanns bei Kurvenfahrt zuständig. Eine weitere Achse erlaubt das Knicken auf Bergkuppen und in Tälern. Beide Achsen können in einem Kardangelenk zusammengebaut sein.

2 Räder

Fahrradanhänger mit 2 Rädern, die auf einer Geraden liegen, sind wohl am bekanntesten, weil auch als Handwagen (oder Jogger) zu nutzen.

Sie sind meist über ein Kugelgelenk an das Fahrrad gekuppelt, typischerweise an der Sattelstütze oder an der Hinterachse.

Kupplung an der Sattelstütze blockiert den Platz über dem Hinterrad, also auf dem Gepäckträger, weil dort dann die Deichsel verläuft. Das Gespann kann seitlich beliebig eingeknickt werden. Abgekuppelt ist die Deichsel auf brauchbarer Handwagen-Deichsel-Höhe. Die Krafteinleitung (Ziehen, Bremsen) dort oben erscheint ungünstig.

Kupplung an der Hinterachse ist typischerweise einseitig ausgeführt, mit einer gebogenen Deichsel, die die Kurvenfahrt entgegen ihrer Seite einschränkt.

Tiefe Krafteinleitung + uneingeschränkter Kurvenlauf + freier Gepäckträger sind realisierbar mit einem stabilen U-förmigen Bügel von der Hinterachse nach hinten um das Rad, wie bei vielen Fahrrädern sehr dünn als Schutzblechhalter vorhanden, und Kupplung an dessen Ende.

3 und 4 Räder

Denkbar sind auch alle von KFZ-Anhängern bekannten Varianten, immer mit der Frage "Ist das sinnvoll?".

Was ist zu transportieren?

Wenn der Fahrer selbst die Antriebskraft aufbringen soll, erscheint es mir nicht sinnvoll, das Fahrrad maximal zu beladen und dann noch einen schweren Anhänger anzukuppeln. Das macht keinen Spaß!

Ein großer Rucksack auf dem Rücken ist lästig. Wenn man aus anderem Grund einen großen Rucksack mitnimmt, dann vielleicht auf dem Anhänger?

Standardisierte Packtaschen / Satteltaschen, wie sie am Fahrrad selbst verwendet werden, könnte man an einen Anhänger hängen, der dazu nur aus einem Grippe bestehen muß.

Ich möchte auf einem Anhänger mehr transportieren, als ich mir sonst auf mein Fahrrad lade. Mit den im Artikel über das Fahrrad genannten Massen komme ich auf 75 kg Nutzlast als Anfang. Das reicht bereits für 2 LKW-Starterbatterien je 12 V 100 Ah, die zusammen 50 kg haben, und etwas Werkzeug. Es reicht alternativ für Generatoren bis etwas über 3 kW.

75 kg Nutzlast ist bereits deutlich über der zulässigen Gesamtmasse der immer noch verbreiteten DDR-Fahrradanhänger, die in der STVZO der DDR mit 60 kg festgelegt war. In der STVZO der BRD fand ich 2020-07 keine Festlegung der Gesamtmasse eines Fahrradanhängers.

Wichtige technische Parameter

Nutzlast, Eigenmasse, zulässige Gesamtmasse

Die Nutzlast, physikalisch korrekt Nutzmasse, technisch auch Zuladung, ist entscheidend für die sichere Nutzung. Diesen Wert sollte der Nutzer für seine Ladungen kennen.

Die Eigenmasse, oft Eigengewicht genannt und in kg angegeben, damit physikalisch korrekt Eigenmasse, auch aus anderen Bereichen der Technik Leermasse, ist die Masse des Anhängers selbst. Fehlt dieser Wert, kann er leicht mit einer Federkraftwaage oder Personenwaage ermittelt werden. Der technisch gebildete Mensch wird denken "besonders leicht ist NICHT gut, weil eine stabile Konstruktion Masse braucht".

Die zulässige Gesamtmasse des Anhängers sollte angegeben sein. Sie muß angegeben sein, wenn einer der vorgenannten Werte fehlt.

Nutzlast = zul. Gesamtmasse - Eigenmasse
ist einfach zu rechnen.

Raddurchmesser

Der üblicherweise in Zoll angegebene Durchmesser der Räder. Zu DDR-Zeiten waren 20 Zoll üblich. Heute sind oft wesentlich kleinere Räder vorhanden.

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Last author: Harun Scheutzow --- Published:: 2020-07-29 --- Last change: 2020-07-29