Verkehr: Fahrrad: Grundlagen

Dieser Artikel ist eine erste Rohfassung, soll noch ergänzt werden.

Vorwort

Das Fahrrad, wie wir es im Jahre 2020 kennen, ist ein sehr effektives Fortbewegungsmittel für eine Person. In Sonderausführung, z.B. Tandem, oder mit Zusatzteilen transportiert es mehr als eine Person.

Das Fahrrad ist leicht, einfach, aber wie haltbar ist es?

Wichtige technische Parameter

Nutzlast, Eigenmasse, zulässige Gesamtmasse

Die Nutzlast, physikalisch korrekt Nutzmasse, technisch auch Zuladung, ist entscheidend für die sichere Nutzung des Fahrrades. Diese Begriffe haben in bestimmten Fahrzeugklassen ihre eigene Bedeutung. Hier meine ich die maximal zulässige Summe der Massen von Nutzer und Gepäck. Diesen Wert finde ich in Werbungen und Katalogen selten.

Die Eigenmasse, oft Eigengewicht genannt und in kg angegeben, damit physikalisch korrekt Eigenmasse, auch aus anderen Bereichen der Technik Leermasse, ist die Masse des Fahrrades selbst. Diese Wert finde ich häufig in der Werbung. Diesen Wert kann ich leicht mit einer Federkraftwaage oder Personenwaage ermitteln. Der technisch gebildete Mensch wird denken "besonders leicht ist NICHT gut, weil eine stabile Konstruktion Masse braucht".

Die zulässige Gesamtmasse des Fahrrades brauche ich noch, um aus ihr und der Eigenmasse die Nutzlast zu errechnen. Der Fahrrad-Konstrukteur und der Hersteller müssen diesen Wert kennen. In guten Fahrradläden steht dieser Wert auf dem Werbeschild am Fahrrad, oder im ausliegenden Katalog, oder wird vom Verkäufer auf Nachfrage genannt.

Im hagebau Katalog "2020 FAHRRÄDER, E-BIKES & MOTORROLLER" haben die Fahrräder keine zulässige Gesamtmasse und keine Nutzlast. Erst bei den Anhängern und den Elektro-Rollern steht mindestens eine dieser Angaben. Das Cargo E-Dreirad und das Cargo E-Bike von prophete haben beide weder Nutzlast noch zulässige Gesamtmasse.

Nutzlast = zul. Gesamtmasse - Eigenmasse
ist einfach zu rechnen.

Der Nutzer sollte sein "Gewicht" in kg kennen (physikalisch korrekt: seine Masse) oder es auf einer Personenwaage ermitteln. Wenn er gern einen Rucksack trägt, darf der bestens gefüllt dabei auf dem Rücken sein. Ich für mich gehe von 70 kg plus 15 kg, also 85 kg aus.

Hinten auf dem Gepäckträger habe ich oft Satteltaschen, jede der beiden mit auf bis zu 20 kg (Werkzeug ist schwer) beladen. Hier lauert eine weitere Falle - die meisten Fahrrad-Gepäckträger sind nur für 15 bis 25 kg gebaut. Freundlicherweise packe ich nichts oben auf diesen Gepäckträger.

Vorn nehme ich noch einen Gepäckträger an, der mit 2 Taschen zu je 10 kg behängt ist. Es gibt vordere Gepäckträger für 50 kg laut Katalog. Dazu später.

Ich addiere 70 kg + 15 kg + 2 * 20 kg + 2 * 10 kg und erhalte 145 kg Nutzlast, die mein Fahrrad haben muß. Nehme ich eine Eigenmasse von 18 kg an, muß die zul. Gesamtmasse mindestens 163 kg betragen.

163 kg ist viel, für viele Fahrräder zu viel. Ich fand oft Angaben von 120 kg, teilweise 140 kg, und wenn ich im Fachgeschäftnach besonders stabilen Fahrrädern fragte, dann 160, 170 und 180 kg. KEINE 200 kg.

50 kg auf einem stabil aussehenden Gepäckträger ¨ber dem Vorderrad liest sich gut? Es ist das Lastenfahrrad BBF Ottawa. Ich lese weiter: 120 kg zulässige Gesamtmasse und 25 kg Eigengewicht. Ich errechne für den Fahrer, oder die Fahrerin, 45 kg. Das ist für einen angezogenen erwachsenen Deutschen extrem wenig. Das BBF Ottawa wird in der BRD angeboten.

Beispielhaft möchte ich eine nicht-dünne Frau erwähnen, die mit 110 kg auf 1,70 m Körpergröße Fahrrad fährt und den ganzen Tag lang körperlich arbeitete. Sie ist kein Einzelfall. Wenn ich zu ihr noch 15 kg Rucksack und insgesamt 30 kg in Taschen (eher Einkauf oder Camping-Zeug als Werkzeug) addiere, erhalte ich 155 kg erforderliche Nutzlast. Ein Fahrrad mit 20 kg Eigenmasse muß dann bereits 175 kg zulässige Gesamtmasse haben, aufgerundet 180 kg, das Beste, was ich in den Läden stehen sah.

Rahmenhöhe

Die Rahmenhöhe wird oft angegeben, ist aber nicht so wichtig. Für einen kleinen Nutzer darf der Rahmen nicht zu hoch sein. Die Sitzposition wird wesentlich von der Länge der Sattelstütze bestimmt.

Raddurchmesser, Achsabstand

Der üblicherweise in Zoll angegebene Durchmesser der Räder ist wichtig, aber nicht allein entscheidend für den Fahrkomfort und die Gebrauchstauglichkeit.

Bei ausreichender Körpergröße des Nutzers sind 26 und 28 Zoll ein gute Wahl.

Selbst 20 Zoll Räder sind auch für über 1,80 m große Nutzer gut zu fahren bei ausreichend großem Abstand der Achsen. Ich achte hier auf mindestens 1,00 m.

E-Bike

Beworben werden E-Bikes im Jahre 2020 als "die groß:e Freiheit". Ich sehe die große Abhängigkeit. Solange der Akku ausreichend geladen ist, wird der Mensch in seiner Faulheit unterstützt. Ist der Akku aber leer, dann ist das E-Bike 5 bis 7 kg schwerer als ein motorloses Fahrrad und der wahrscheinlich wenig trainierte Nutzer darf auch noch diese Masse mitbewegen.

Das bisher so einfache, und im Prinzip robuste, Fahrrad wird hier mit empfindlicher und anfälliger Elektronik und Software kombiniert. Elektrik und Elektronik reagiert allergisch auf Wasser, auch als Kondenswasser oder Regenwasser. Man kann nur hoffen, daß der Hersteller die empfindlichen Teile ausreichend gekapselt hat.

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Last author: Harun Scheutzow --- Published:: 2020-07-29 --- Last change: 2020-07-29